Wie viel Eigenkapital ist beim Hauskauf oder Hausbau sinnvoll – und wann sollte man es einsetzen?
Der Traum vom eigenen Haus ist für viele ein wichtiges Lebensziel. Doch bevor es an die Finanzierung geht, stellt sich eine zentrale Frage: Wie viel Eigenkapital sollte man mitbringen – und wann ist der richtige Zeitpunkt, es einzusetzen?
Wie viel Eigenkapital ist sinnvoll?
Als Faustregel gilt: Mindestens 20 bis 30 % des Kauf- oder Baupreises sollten im Optimum durch Eigenkapital gedeckt sein. Bei einem Objekt im Wert von 400.000 € wären das also idealerweise 80.000 bis 120.000 €. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto geringer fällt das Finanzierungsrisiko aus – und desto besser sind in der Regel die Zinskonditionen der Bank.
Vorteile eines höheren Eigenkapitalanteils:
- Günstigere Zinsen, da das Risiko für die Bank sinkt
- Niedrigere monatliche Raten
- Schnellere Entschuldung
- Bessere Chancen auf Kreditbewilligung
Trotzdem ist auch eine Finanzierung mit weniger Eigenkapital möglich – sogenannte 100 %- oder 110 %-Finanzierungen (inklusive Nebenkosten). Diese bringen jedoch höhere Zinsen und längere Laufzeiten mit sich und eignen sich vor allem für sehr solide Verdiener mit sicherem Einkommen.
Wann sollte Eigenkapital eingebracht werden?
Das Eigenkapital wird in der Regel bereits zu Beginn der Bau- oder Kaufphase eingebracht, insbesondere für die Kaufnebenkosten, die meist nicht über das Darlehen finanziert werden (z. B. Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Makler). Diese betragen etwa 10–15 % des Kaufpreises und sollten vorrangig durch Eigenmittel gedeckt sein.
Beispielhafte Einteilung:
- Nebenkosten (10–15 %) → aus Eigenkapital
- Teil des Kauf- oder Baupreises (10–20 %) → zur Reduzierung des Darlehens
- Rest über Darlehen
Wichtig ist auch, nicht das gesamte Vermögen zu investieren. Ein gewisser Sicherheitspuffer (z. B. 3–6 Monatsgehälter) sollte für unerwartete Ausgaben erhalten bleiben.
Fazit:
Eigenkapital ist ein zentraler Hebel für günstige Finanzierungskonditionen und finanzielle Sicherheit. Mindestens 20–30 % sind empfehlenswert, vor allem für Kaufnebenkosten und zur Reduzierung der Kreditsumme. Wer weniger Eigenkapital mitbringt, sollte sich gut beraten lassen und auf eine langfristig tragbare Rate achten.








