Wie unterschiedlich Banken die Haushaltsrechnung beim Immobilienkauf bewerten
Wie unterschiedlich Banken die Haushaltsrechnung beim Immobilienkauf bewerten – und was Sie darüber wissen sollten
Wer eine Immobilie finanzieren möchte, wird schnell feststellen: Keine Finanzierung ohne Haushaltsrechnung. Doch was auf den ersten Blick wie eine simple Einnahmen-Ausgaben-Aufstellung wirkt, kann je nach Bank ganz unterschiedlich bewertet werden – mit teils erheblichen Auswirkungen auf die Kreditvergabe. In diesem Beitrag beleuchten wir, warum die Haushaltsrechnung so wichtig ist, wie Banken sie bewerten und worauf Sie achten sollten, um Ihre Chancen auf eine Finanzierung zu erhöhen.
Was ist eine Haushaltsrechnung überhaupt?
Die Haushaltsrechnung (auch "Haushaltsüberschussrechnung" genannt) ist ein zentrales Instrument bei der Kreditprüfung. Sie stellt Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüber, um zu ermitteln, ob nach Abzug aller Lebenshaltungskosten und bestehenden Verpflichtungen noch genug „Überschuss“ bleibt, um eine Baufinanzierung dauerhaft tragen zu können.
Typischer Aufbau:
- Einnahmen: z. B. Gehalt, Kindergeld, Mieteinnahmen, Unterhalt
- Ausgaben: Miete (sofern relevant), Versicherungen, laufende Kredite, Kinderbetreuung, Mobilität, Lebenshaltung
Der verbleibende Betrag am Ende der Rechnung ist der monatliche „frei verfügbare Betrag“ – ein entscheidender Faktor für die Kreditentscheidung.
Warum bewerten Banken dieselbe Haushaltsrechnung unterschiedlich?
1. Unterschiedliche Pauschalen für Lebenshaltungskosten
2. Bewertung von Nebeneinkünften
3. Umgang mit bestehenden Verbindlichkeiten
4. Annahmen zu Energiekosten und Instandhaltung
Was bedeutet das für Kreditinteressenten?
- Vergleichen lohnt sich: Ein Finanzierungsvorhaben, das bei einer Bank abgelehnt wird, kann bei einer anderen völlig realistisch sein. Sprechen Sie daher mit mehreren Banken – oder lassen Sie sich von einem unabhängigen Finanzierungsvermittler unterstützen.
- Bereiten Sie sich gut vor: Je vollständiger und nachvollziehbarer Ihre Unterlagen sind, desto besser. Achten Sie auf Nachweise zu allen Einnahmen, bestehenden Krediten, Nebenkosten etc.
- Vermeiden Sie unnötige Verpflichtungen: Kündigen oder tilgen Sie kleinere Kredite, die die Haushaltsrechnung unnötig belasten. Auch unnötige Abos oder Leasingverträge können negativ ins Gewicht fallen.
- Sonderfälle rechtzeitig klären: Selbstständige, befristet Beschäftigte oder Personen mit stark schwankenden Einkommen sollten besonders genau prüfen, wie Banken ihre Einnahmen bewerten – denn hier gibt es die größten Unterschiede.
Fazit
Die Haushaltsrechnung ist ein zentrales Element bei der Baufinanzierung – doch sie ist alles andere als standardisiert. Banken bewerten identische Daten sehr unterschiedlich, je nach interner Richtlinie, Risikoeinschätzung und Marktsituation. Für Käufer heißt das: Nicht entmutigen lassen, wenn die erste Bank absagt. Mit guter Vorbereitung und dem richtigen Partner an der Seite kann oft doch noch eine passende Finanzierung gefunden werden.








